Bramann meint

In unregelmäßigen Abständen und zu unterschiedlichen Anlässen schreibt Klaus-W. Bramann über Vorgänge und Aspekte, die mit seiner Verlags- und Beratungstätigkeit rund um die Themen ›writing – publishing –selling‹ zusammenhängen. Persönlich. Unorthodox. Nach-fragend. Ausgewählte Beiträge finden Sie in dieser Rubrik.


Wenn Bücherliebe Flügel verleiht

Ein Podcast führte mich im Februar 2023 ins Aufnahmestudio des Hessischen Rundfunks (HR Kultur). Dagmar Fulle (Moderation und Redaktion hr-INFO / hr2-Kultur) hatte angefragt, ob ich nicht zu folgenden Fragen Stellung beziehen könnte: Warum träumen vor allem Frauen von einer Selbständigkeit als Buchhändlerin? Wie wurde der Buchhandel von einer männlichen zu einer weiblich dominierten? Was ist das Geheimnis der Buchhandlungen, die alle Krisen, die Digitalisierung und auch die Pandemie überstanden haben? Wieviel mehr als ›nur‹ Bücherliebe braucht es bei einer Gründung?

Anlass des Podcast war das Erscheinen des Buches ›Die Welt gehört uns – Eine unmögliche Freiheit‹ von Julia Kröhn über eine Frankfurter Buchhandlung der Nachkriegszeit. Neben der Autorin wurde auch Eva Altemöller aus Lindau interviewt. So entstanden kurzweilige 25 Minuten, die abrufbar sind unter: https://www.ardaudiothek.de/episode/hr-info-kultur/wenn-buecherliebe-fluegel-verleiht/hr-info/12368843/. Übrigens: meine Antworten beginnen mit Minute 18:54.

Im Mai 2021 schrieb ich Leander Wattig. Ich sandte ihm ein digitales Exemplar von Michael Schickerlings Lektorat-Titel und bat um eine Rezension. Wattig freute sich, von mir persönlich zu hören – hatte er doch während seines Studiums mit den Büchern aus unserem Verlag gearbeitet. Statt einer Rezension schlug er vor, ich solle doch bitte seinen Fragebogen ausfüllen. Angefragt. Geschehen.

Hier meine Antworten unter der Überschrift Ich verstehe mich als ein Independent für Independents (28.07.2021 PDF).Zum Artikel: https://leanderwattig.com/wasmitbuechern/2021/…


Für Leander Wattig habe ich außerdem eine fünfteilige Kurz-Reihe zum Thema ›Erfolgsfaktoren eines inhabergeführten Kleinverlags‹ geschrieben. Grundlage der Ausführungen war ein gleichnamiger Vortrag, den ich 2011 vor Buchwissenschaftlern auf der Erlanger Zukunftskonferenz gehalten habe. Erstaunlicherweise hat sich nur wenig an meiner Sichtweise der Dinge geändert. Hier der Link: https://leanderwattig.com/thema/wasmitbuechern/wmb-blog/inhabergefuehrte-kleinverlage/


Das erste COVID-19-Pandemiejahr 2020 mit verschiedenen Lockdown-Phasen erschütterte auch die Buchbranche. Börsenblatt und Branchenmonitor Buch berichteten monatlich über Negativzahlen in Rekordhöhen. Merkwürdigerweise konnte ich bei den von mir betreuten Buchhandlungen fast ausnahmslos positive Geschäftsentwicklungen feststellen. Wie war das zu erklären? Anlässlich eines Digital-Vortrags vor Buchwissenschaftlern an der UNI Mainz ging ich diesem Phänomen nach. Einige Wochen später fasste ich für das Börsenblatt die Ergebnisse meiner Analyse noch einmal zusammen.

Hier der Börsenblatt-Artikel als PDF: Meine wahren Helden (Börsenblatt Nr. 49.2020)


Anlässlich meines 60. Geburtstags gab ich 2014 der Fachzeitschrift BuchMarkt ein Interview, in dem ich zu Veränderungen in der Medienbranche Stellung nahm. Auch nach Jahren erscheinen mir die meisten Gedanken immer noch aktuell. Nur fünf Anmerkungen seien mir erlaubt. 1. Inzwischen liegt Wirtschaftsunternehmen Sortiment in fünfter Auflage vor2. Aus den CAMPUSBasics sind – nach Aufforderung des Justitiars des Campus Verlags – die BRAMANNBasics geworden. 3. Das mit Peter Cremer seinerzeit angedachte Projekt ›Eckige Runden drehen‹ ist nie realisiert worden. 4. Als Antwort auf die Frage nach »entscheidenden Veränderungen« würde ich dem Phänomen ›Digitalisierung‹ heute einen breiteren Raum einräumen. 5. Mittlerweile betreue ich zwei ERFA-Gruppen mit bis zu sieben Buchhandlungen. Small but beautiful.

Hier das Interview im Original


Unverhofft kommt oft. So auch die Anfrage der Buchhandlung Schmitz in Essen, ob ich nicht Lust hätte, einen Beitrag für den Bücherkanon 2014 zu schreiben. Schließlich würden Hunderte von ›Medienmenschen‹ nach ihren Lieblingsbüchern gefragt bzw. nach Büchern, die es wert sind, in den Kanon aufgenommen zu werden. Kurzerhand entschloss ich mich für Der Butt von Günter Grass.

Hier mein Beitrag:  PDF anbei. Ohne Link zur Originalquelle.