Titelbeschreibung: E-Book

31 R. Russo: Sh*tshow

Richard Russo

Sh*tshow

Dumont

Sam Hughes District in Tuscon. Schicke Gegend. Kein Problemviertel. Wüstenklima.

Ellie und David. Hausbesitzer. Akademiker. Pensioniert. Ellie sieht auch mit über 60 immer noch atemberaubend gut aus. Man hat eine Zyste bei ihr entfernt. Gutartig. Noch. Die befreundeten Ehepaare Schuulmann und Miller wohnen nicht mehr direkt in der Stadt, sondern am Fuß der nahen Berge, nördlich die einen, westlich die anderen. Wie in alten Zeiten wollen die drei Paare einen Abend miteinander verbringen. Man sieht sich so selten seit den Umzügen. Am Tag nach der Präsidentschaftswahl.

Trump ist gewählt worden. Keiner der sechs kann es fassen. Aber: „Wir Amerikaner haben ihn tatsächlich gewählt.“ (S: 13) Clay Miller wird den gewählten Präsidenten später als „faschistischen Dreckskerl“ (S. 29) bezeichnen. Und Nathan Schuulmann wird gestehen, Trump gewählt zu haben. So enden Freundschaften! „I’m off of ya.“ (S. 31) Das sagt Clay Nathan ins Gesicht. Dass Nathan später einen Selbstmordversuch unternimmt, ist eine andere Geschichte.

Da ist dann noch der bestialische Geruch auf dem Grundstück von Ellie und David. Fäkalien schwimmen im schicken Whirlpool. Ob das mit dem Hillary-Schild zusammenhängen könnte, das im Garten aufgestellt war?

Und noch später sind die Holzwolle-Paneele der Belüftungsanlage mit menschlichem Kot beschmiert. Der Geruch verpestet das ganze Haus. Massenhaft ekelhafte grüne Fliegen. Aber da ist Ellie schon ausgezogen. In diesem Haus hält sie nichts mehr. Und David zieht in ein kleines Appartement in Uninähe.

Vielleicht gibt es einen Neustart in San Diego. Da wohnen Tochter Alison und Enkel JJ (Jack jr.). Ellie ist bei den beiden untergekommen. Alisons Mann Jack hat seine Frau gerade verlassen.

Das Haus in Tuscon jedenfalls ist verkauft. Ob sich damit alle Probleme der Zukunft in Wohlgefallen auflösen könnten? Russo findet eine für ihn typische Antwort: „Nein“, meinte er, und dann: „Ja“. (S.68)

Kurz, spannend, auf den Punkt … eine Parabel auf das Leben im Allgemeinen und auf die aktuelle politische Situation in den USA im Speziellen. Ein „klassischer“ Russo, übersetzt von Monika Köpfer.

31 R. Russo: Sh*tshow. 2021, 978-3-8321-8144-4 [ISBN]


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