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06/2023_Überlingen

›BuchLandung‹ – eine etwas andere Buchhandlung

Ich erinnere mich noch sehr gut an die Diskussion um den Namen der Buchhandlung. ›BuchLandung‹ sollte sie heißen, in Anlehnung an den Überlinger Landungsplatz, der zentralen Start- und Umsteigestelle für den Bodensee-Fährschiffbetrieb. Unbedingt ›BuchLandung‹. Meine Bedenken, dass der Name aufgrund seiner Nähe zum Terminus Bruchlandung negativ besetzt sein könnte, ließ man nicht gelten. Und das war wohl auch besser so. Mit einer Firmierung, die örtliche Begebenheiten aufgreift, kann man sich besser von Filialunternehmen abgrenzen und den eigenen Markenkern prägnanter benennen.

Die Geschäftsübergabe an Cornelia Lenhardt, die jetzige Inhaberin, erfolgte zum 1. März 2020. Erinnern Sie sich noch? Das war zu Beginn der Pandemie mit zeitweisen Schließungen und strengen Hygienevorschriften. Welch ein Zeitpunkt für eine Geschäftsübergabe! Die Gründerin verließ mit dem letzten Zug Deutschland, um ihr Glück in Norditalien zu suchen, und die Käuferin schmiss den Laden von nun an allein.

Lenhardt hat es geschafft, den Charakter der Buchhandlung zu bewahren. Eine Kulturbuchhandlung würde ich das kleine Geschäft nennen, das auf weniger als 50 qm ein exklusiv ausgewähltes Sortiment mit einem Belletristik-Umsatzanteil von rund 40% erfolgreich verkauft. Umsatz gehalten, Ertrag gesteigert – das Durchqueren Deutschlands vom baltischen bis zum schwäbischen Meer binnen vier Wochen hatte für mich ein erfreuliches Ende.

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Logo Buchlandung am See